Eine neue Lavatube, eine neue Lavatube.. Hurra! (Etwas mehr Enthusiasmus bitte!).. Ok, SGL / Siegelei (die kannte ich bis jetzt noch gar nicht..) schickt also noch eine neue Lavatube ins Rennen, als gäbe es noch nicht genug Lavatuben: Die modulare SGL Lavatube (Lambo) – auch bekannt unter der Bezeichnung SGL VV350 / VV650 (nicht zu verwechseln mit mindestens 2 anderen, unter ersterem Kürzel kursierenden Geräten)..

Die SGL Lavatube in 18650
Ordentlich verarbeitet, das verchromte Alu (vermutlich) Gehäuse ist zwar ein Bissl ein Fingerabdruck-Magnet, aber die SGL Lavatube kommt in durchaus gefälliger Optik daher. Die größte Besonderheit der SGL Lavatube ist die Tatsache, dass sie mit 2 wechselbaren Akkurohren angeboten wird, wahlweise 18650er Rohr oder 18350er Rohr – also quasi Lavatube und Lavatube Mini in einem Gerät. Nicht mehr so besonders, aber immer noch eine lobende Erwähnung wert ist die Widerstandsmessung.
Als Verdampferanschluss finden wir den derzeit omnipräsenten, konisch von 22mm auf 18mm zulaufenden, eingelassenen eGo Anschluss (inkl. Außengewinde). Sowohl eGo Verdampfer als auch Verdampfer mit planem Boden funktionieren damit ohne Adapter. Als Nebeneffekt hat man so gleich noch ein riesiges Dripwell, wenn der Verdampfer mal siffen sollte. Bei der SGL Lavatube ist der Mittenpol nicht gefedert.
Die 3 Knöpfe unter dem kleinen, orangerot hinterleuchteten LCD Display scheinen ebenfalls aus Metall zu sein. Schwer zu sagen, aber eines kann man sagen: meine + und – Knöpfe rasseln wie eine Babyrassel wenn ich die SGL Lava schüttel. Der Feuerknopf ist rund/kugelförmig, ähnlich wie ein Vandalentaster eingelassen, steht aber trotzdem noch nen Millimeter über. Der Feuerknopf funktioniert einwandfrei, mit sattem Klick und gutem Druckpunkt. Gefällt mir gut der Taster, mindestens Schulnote 2+, wenn nicht sogar besser..
Gewinde an der Steuereinheit und am Akkudeckel sind ordentlich. Der Akkudeckel ist schön gerändelt, hat ne ordentliche Feder und ist so designed, dass sowohl Unprotected als auch Protected Akkus mit ihrer üblichen Überlänge einwandfrei funktionieren, ganz gleich ob mit oder ohne Nuppel.

eGo Gewinde, Akkudeckel mit Gummiring, 18650er Rohr
Useability:
- Separate + und – Taste verstellt die gewünschte Spannung in 0,1V Schritten zwischen 3,0 und 6,0V, mit Rollover von 6,0V auf 3,0V und andersrum. Beide Tasten gleichzeitigt gedrückt, „locked“ die Spannung, damit sie nicht versehentlich verstellt wird. Eine „gelockte“ Einstellung geht beim Akkuwechsel nicht verloren.
- Feuertaste 5 mal schnell drücken zur Anzeige des Verdampferwiderstands, relativ genau, teils hab ich 0,1 Ohm Differenz zum Multimeter.
- Den An-/Aus Knopf für 5 Sekunden drücken für komplette Abschaltung. Schnell 5 mal Drücken zur Anzeige der verbleibenden Akkuspannung, Tiefentladegrenze / Abschaltung bei etwa 3,3V.
- Akku kann im Gerät durch Anschluss von eGo USB-Lader geladen werden (Modell mit mind. 500 mA Ladestrom verwenden)

Sigelei Lavatube Steuereinheit..
Sicherheit:
- Kurzschlussschutz (getestet)
- Überlastschutz (getestet)
- Kein Nuppelzwang, aber elektrischer Verpolungsschutz (getestet)
- Protected-Akkus passen einwandfrei, getestet mit Weiss und Eagletac
- Feuerknopf steht nur geringfügig über, ein gewisser Schutz vor unbeabsichtigtem Feuern ist gegeben
- Zugbegrenzung 15 Sekunden
- Komplette Abschaltung: 5 Sekunden An-/Aus Knopf drücken
- Abschaltung bei unterschreiten Mindest-Akkuspannung / Tiefentladeschutz bei etwa 3.3V
- Ausgasen über ausreichend dimensionierte Bohrung unten und die Taster oben.
Leistung unter Last
Wie mit dem Lineal gezogene Linie am Oszi, ergo eine vorbildlich gefilterte Gleichspannung am Ausgang. Die Messung erfolgt daher mit dem Uni-T Multimeter und die Kontrolle mit dem Inline Voltmeter von xtrouble. Zum Vergleich stelle ich die alte L-Rider Lavatube 1 in die rechte Spalte. Werte, die wegen Überschreitung von Limits nur noch „abgeregelt“ an den Verdampfer gegeben wurden sind in Klammern aufgeführt.
1.4 Ohm | |||
Soll: | SGL Lavatube | <> | L-Rider LT1 |
3,0V | 2,95V | 2,96V | |
3,5V | 3,49V | 3,46V | |
4,0V | (3,49V) | (3,88V) | |
4,5V | (3,46V) | (3,87V) | |
5,0V | (3,46V) | (3,86V) | |
5,5V | (3,46V) | (3,86V) | |
6,0V | (3,46V) | (3,86V) | |
1.8 Ohm | |||
Soll: | SGL Lavatube | <> | L-Rider LT1 |
3,0V | 2,97V | 2,97V | |
3,5V | 3,49V | 3,48V | |
4,0V | 3,96V | 4,00V | |
4,5V | (4,01V) | (4,38V) | |
5,0V | (4,01V) | (4,46V) | |
5,5V | (4,00V) | (4,46V) | |
6,0V | (4,00V) | (4,45V) | |
2.2 Ohm | |||
Soll: | SGL Lavatube | <> | L-Rider LT1 |
3,0V | 2,95V | 2,96V | |
3,5V | 3,47V | 3,48V | |
4,0V | 3,98V | 4,02V | |
4,5V | (4,38V) | 4,57V | |
5,0V | (4,42V) | (4,83V) | |
5,5V | (4,42V) | (4,92V) | |
6,0V | (4,39V) | (4,93V) | |
2.6 Ohm | |||
Soll: | SGL Lavatube | <> | L-Rider LT1 |
3,0V | 2,97V | 2,97V | |
3,5V | 3,49V | 3,49V | |
4,0V | 4,00V | 4,03V | |
4,5V | 4,55V | 4,58V | |
5,0V | (4,88V) | 5,10V | |
5,5V | (4,87V) | (5,36V) | |
6,0V | (4,87V) | (5,46V) |
Vollständige Messwertetabelle: SGL_LT_VV350_650_TestResults.pdf
Was lesen wir aus dieser Tabelle?
- Wie bei den Lavatuben üblich regelt auch die SGL Lavatube bei Überschreiten der Leistungsgrenze still und heimlich ab.
- Tatsächlich gemessen haben wir eine Begrenzung auf 9W, 2,5A (wie üblich greift das zuerst erreichte Limit).
- Präzision der Spannungsregelung ist innerhalb der engen Leistungsgrenzen sehr schön..
- Regelbereich mit 1,4 Ohm Verdampfer allerdings sehr mickrig, gerade mal 0,5V. Die geringste Spannung von 2,97V ist wunderbar, aber das Ampere-Limit verhindert höhere Spannungen
- auch mit höherohmigen Verdampfern beschneidet das sehr niedrig ausfallende Leistungslimit von 9W den Regelbereich und die maximal mögliche Spannung.
- selbst mit 2,6 Ohm Verdampfer maximal 4,9V – die 6V werden nie erreicht, das ergibt einen Regelbereich von nur 1,8V
- um 6,0V innerhalb des 9W-Limits zu erreichen bräuchten wir einen Verdampfer mit wenig praktikablen 4 Ohm.
Die SGL Lavatube während der „Dampf-Phase“
Feuer-Knopf gedrückt in Sekunde 10, zügiger Spannungsanstieg bis Sekunde 12 ohne „Peak“, danach sehr schön glatter Verlauf bis zur Zugbegrenzung in Sekunde 25. Tadelloses Bild IMHO.
Nachregeln bei sinkender Akkuspannung?
Diesen „Test“ hatte ich bei der original L-Rider Lavatube 1 schon gehasst, die verhielt sich nämlich genauso, aber schauen wir mal auf die Tabelle für die SGL Lavatube:
Akku Voll vs. Akku Leer – bei 2.6 Ohm | |||||||
Soll | 3,0V | 3,5V | 4,0V | 4,5V | 5,0V | 5,5V | 6,0V |
SGL LT Akku voll (>=4,0V) | 2,97V | 3,49V | 4,00V | 4,55 | (4,88V) | (4,87V) | (4,87V) |
SGL LT Akku leer – (~3,4V) | 2,97V | 3,49V | 4,01V | 4,12V | (4,10V) | (4,10V) | (4,10V) |
Akku Voll vs. Akku Leer – bei 1.8 Ohm | |||||||
Soll | 3,0V | 3,5V | 4,0V | 4,5V | 5,0V | 5,5V | 6,0V |
SGL LT Akku voll (>=4,0V) | 2,97V | 3,48V | 3,96 | (4,00) | (4,00) | (4,00) | (4,00) |
SGL LT Akku leer – (~3,4V) | 2,97V | 3,38V | 3,37V | (3,35V) | (3,35V) | (3,35V) | (3,35V) |
Abmessungen:

von Oben: SGL Lavatube 18650, Smoktech Zmax, L-Rider Lavatube v1
- Mit 140mm Länge bei Verwendung des 18650er Rohrs gehört die SGL Lavatube durchaus zu den größeren Akkuträgern
- mit dem 18350er Rohr reduziert sich die Länge auf wenig überraschende 110mm
- Durchmesser: 22mm der Tubus, dickste Stelle (Feuerknopf): 23mm
- Gewicht mit 18650er Akku: 103g
Fazit:
Ich würde daher alle Händler der Siegelei Lavatube bitten, sich nicht an der Täuschung zu beteiligen und das tatsächliche Limit von ca. 2,5A / 10 Watt klar anzugeben.
Akkutipps:
In 18650 (langes Rohr):
..gibt unser Universal IMR-Akkutipp Panasonic CGR18650CH (hier günstig erhältlich) mal wieder eine gute Wahl ab.
Allerdings ist die immense „Power“ eines IMR-Akkus hier gar nicht gefordert, die SGL Lavatube ist alles andere als „leistungshungrig“. Da im Gegensatz zur original Lavatube 1 bei der SGL löblicherweise alle Akkutypen passen (protected wie unprotected, mit oder ohne Nuppel..), darf gerne ein Protected ICR-Akku mit einer höheren Kapazität (Ausdauer) als bei den IMR-Akkus der Fall gewählt werden.
Hier lautet unser „ständiger Kauftipp“ WEISS 18650 2600mAh protected (käuflich zu erwerben hier) oder auch äußerst empfehlenswert der Fenix ARB-L2 2600mAh protected (sehr günstig hier zu kriegen).
Die Protection ist in dem Fall zwar „doppelt gemoppelt“, da Schutz gegen Tiefentladung und Kurzschluss geräteseitig bereits besteht – dieses „doppelte Netz“ schadet jedoch nicht und man profitiert vor allem von der längeren Ausdauer der höherkapazitativeren Protected ICRs bei geringeren Lasten (wie mit der SGL Lavatube gegeben):
Vollständige Akkudaten hier:
In 18350 (Mini-Rohr):
..sollte wiederum unbedingt ein IMR-Akku zum Einsatz kommen, wie auch bei allen anderen regelbaren Akkuträgern, die mit 1x 18350 betrieben werden. Aufgrund der geringeren Kapazität der Winzlinge verändert sich gegenüber den größeren 18650ern das Verhältnis Kapazität zu Last, die sogenannte „C-Rate“ zu Ungunsten des Akkus in einen Bereich, den die hochstromfähigen IMRs am Besten wuppen können.
Primus seiner Gattung ist hier der teure AW IMR 18350 – es geht aber auch weitaus günstiger mit geringen Leistungsabstrichen: Mit dem original Smoktech vmax „high power“ Akku (ebenfalls IMR Chemie und freilich auch in anderen Geräten als Vmax verwendbar) oder dem EFest IMR 18350. Letzteren bitte unbedingt in der Variante ohne Nuppel („flat top“) nehmen (erhältlich z.B. hier) – und zwar nicht aus „mechanischen“ Erwägungen (in die SGL Lavatube passt beides), sondern wegen der Leistung! Aus unerfindlichen Gründen (vielleicht gänzlich anderer Zulieferer) ist der EFest IMR 18350 mit Nuppel („button top“) nämlich ungleich leistungsschwächer als sein „flachnasiger“ Bruder!

Die günstigeren Smoktech und EFest IMR „flat top“ 18350 fast gleichauf mit AW IMR 18350. Abgeschlagen: EFest IMR 18350 „button top“
Vollständige Akkudaten hier:
- AW IMR 18350-700
- Smoktech vmax 18350 „high power“
- EFest IMR 18350 „flat top“
- EFest IMR 18350 „button top“
.
Hi Toreadors,
Ich guck, dass ich das künftig mit dazu schreibe, aber wie Sabbel schon sagte, nutzen wir in der Regel nur Akkus aus der Oberklasse, die dann auch in den Akkutipps stehen. Hier konkret waren es die Panasonic CGR18650CH während der Lasttests.
Wir testen natürlich mit guten Akkus. Sonst machts ja keinen Sinn :).
Hi, erstmal Danke für die Super Arbeit!
Ich fände es noch EXTREM hilfreich, wenn bei den Tests die verwendeten Akkus beistehen würden. Denn es macht einen gewaltigen Unterschied ob ich eine LT1.0 mit den no-Name LT Akkus oder AW oder gar den guten Panasonics betreibe. Mit den noname Akkus bricht die 18350er Version zum Teil schon nach 10 min bei 3.9V „Restladung“ zusammen, während sie mit 18350er AW IMR bis 3.6-3.5V stabiler ihren Dienst verichtet.